(Alt.Country Rock/Indie Rock) 2014 Bloodshot - die junge Singer/Songwriterin aus Columbus, Ohio ist erst 23, ihre Songs handeln aber von Themen, Krisen und Stimmungen, als hätte sie bereits eine Menge durchgemacht - vor allem mit problematischen Männerbeziehungen. Sie singt das allerdings mit einer kräftigen, hohen Stimme, die in Country und Punk gleichermaßen geschult scheint, so selbstbewusst und nach vorne ausgerichtet, was den immer auch wieder durchscheinenden Grad an Traurigkeit und Rastlosigkeit kompensiert. Mit 23 und dieser auch auf ihrem 3. vollen Album immer noch frechen, derben Gangart sollte man das zwar nicht als "Reife" bezeichnen, aber vielleicht als Erfahrung gegenüber den Anfängen. Eine tolle Stimme also, und dazu diese Texte. Das ist das eine, was Lydia Loveless' Musik ausmacht, das andere ist ihre forsche, straighte Band, die klasse hinter/neben ihr agiert und die Songs mit kernigem Gitarrenrock so richtig pusht! Das klingt dann zusammen wie eine Mischung aus Exene Cervenka, Lucinda Williams, Chrissie Hynde und Neko Case im Wissen um Patsy Cline und Loretta Lynn, aber auch mit Patti Smith im Kopf und der ein oder anderen spannenden Verwirrung zwischen Fleetwood Mac (Buckingham/Nicks), Bottle Rockets und den Replacements (mit Guitar Twang). Feat. lokale Szenetypen wie den famosen Todd May (Lilybandits, Plaster Saints, solo) an elektrischen Gitarren und Backing Vocals, Ben Lamb (Bass), Nick German (Drums), dazu Jay Gasper (Pedal Steel) und Nate Holman (Orgel). Produziert vom einschlägig erfahrenen Joe Viers (Big In Iowa, Hensley/Sturgis, X-Rated Cowboys, Todd May), der auch schon den Bloodshot-Vorgänger 'Indestructible Machine' von 2011 gemacht hatte. Die einzige Coverversion ganz am Ende ist Kirsty MacColl's 'They Don't Know' - auch das passt!