(Songwriter/Country Rock/Roots) 2014 New West - ruhig war es ja wirklich nicht um Rodney Crowell in letzter Zeit. 2013 gab es die in kommerziellen Americana-Kreisen dankbar aufgenommene und mit einschlägigen Awards belohnte Auffrischung der künstlerischen Partnerschaft mit Emmylou Harris. Davor in 2012, fast ein wenig unbemerkt, die ebenso seltsame wie enorm fruchtbare und kreative Zusammenarbeit mit der Romanautorin Mary Karr, die zu dem kleinen Geheimschatz 'KIN' führte. 'Tarpaper Sky' ist - nicht zuletzt wegen der groß angekündigten neuen Kooperation mit dem rührigen wie potenten Americana "Indie-Multi"-Label New West - nun das lang ersehnte erste Solowerk des Houston Kid seit knapp 6 Jahren, genauer: seit dem von Joe Henry sehr "sophisticated" produzierten, ambitionierten 'Sex & Gasoline' auf Yep Roc. Crowell, der in den 70ern als vermutlich Jüngster in die klassische Outlaw-Szene hineinwuchs und sich besonders als Co-Leader der legendären Hot Band von Emmylou bewährte, aber auch mit etlichen Glanznummern in die ewigen Texas Country-Jagdgründe einging, präsentiert sich auf seinem neuen Album durchweg in frischer, schwungvoller Verfassung (in jeden Fall dynamischer als auf dem angesprochenen 'Old Yellow Moon'...), während die Auswahl des Programms wie eine Best Of-Sammlung seiner 40 Jahre währenden Karriere anmutet. Allein..., es handelt sich hier um komplett brandaktuelle Stücke aus eigener Feder!! Ja, mit 'Fever On The Bayou' ist ihm sogar ein Nachfolger zum legendären 'Leaving Louisiana In The Broad Daylight' gelungen. Trotz der Vielfalt der gebotenen stilistischen Nuancen zwischen Texas Folk, Rockabilly Pop, Roots'n Roll, Country Rock, Storyteller Americana kann man formal und im Sound eine leichte Rückbesinnung auf die ersten end70er Alben, die Hits von 'Diamonds & Dirt' (88) und 'Keys To The Highway' (89) sowie auf das 97er Cicadas-Projekt feststellen. Oder anders gesagt: 'Tarpaper Sky' ist nicht so langweilig wie z.B. 'Street Language' oder die meisten seiner 90er Alben, aber auch längst nicht so kongenial wie sein Triple Punch in der letzten Dekade: 'The Houston Kid' (01), 'Fate's Right Hand' (03), 'The Outsider' (05). Feat. Steuart Smith, John Hobbs, Michael Rhodes und Eddie Bayers als Top-Begleitband, dazu Will Kimbrough, Jerry Douglas, Steve Fishell, Fats Kaplin, Vince Gill, John Cowan, Chely Wright und die wunderbare Shannon McNally im Duett auf dem vermutlich besten Song hier, 'Famous Last Words Of A Fool In Love'.