(New Acoustic/Alt.Roots/Pop/Folk/Freestyle) 2014 Nonesuch - die Newgrass-and-beyond "Wunderkinder" sind wieder zusammen! Formal fast nahtlos an ihr letztes Werk von 2005 anklingend beantworten sie ganz non-chalant und - irgendwie weitaus weniger kopfverkrampft als manches Mal früher - dessen Titelfrage: 'Why Should The Fire Die?' Natürlich ist bei den Geschwistern Sara & Sean Watkins sowie ihrem Schulfreund Chris Thile auch in den letzten 8 Jahren gar nichts erloschen! Nach dem gigantischen, auch in der Rückschau mehr als bemerkenswerten Erfolg von Nickel Creek in den frühen nuller Jahren, als sie als Teenager-Band Millionen Tonträger verkauften und mit ihrer komplexen Crossover-Musik Bluegrass zum Popereignis pulverisierten, hatte man in 2005 das Triokonzept zunächst ausgereizt und brach zu ganz vielen neuen Ufern auf: Mandolinencrack Chris Thile gründete - neben und nach etlichen Solo- und anderen Teamprojekten - die nicht minder erfolgreichen Punch Brothers, führte das mit Nickel Creek abgesteckte Terrain auf eine noch höhere Ebene und durch die ganze Welt. Die beiden Watkins brachten etliche Soloplatten heraus, Geigerin Sara spielte dazu auf Alben von Richard Thompson, John Prine, Chuck Prophet, Steve Earle und den Decemberists; Sean, ein moderner Acoustic Guitar Picker auf Basis der Tony Rice-Schule, gründete die Mutual Admiration Society, Fiction Family und WPA (Works Progress Administration), spielte mit Steve Martin & Edie Brickell sowie in der Band seiner Schwester. Nun also zurück im Trio und wieder wie seinerzeit zusammen mit Produzent Eric Valentine, der seine Erfahrungen aus ganz anderen Genres einbrachte (Third Eye Blind, Good Charlotte, Queens Of The Stone Age, Slash, Dwarves). 'A Dotted Line' bietet natürlich das erwartete Feuerwerk an irre schnellen, brillanten Läufen auf Gitarre, Geige und Mandoline, ein traumhaft sicheres Zusammenspiel und ein wahres Füllhorn an Ideen, Stilen, Stimmungen, Songs und Stimmen. Die Grenzen zwischen Folk und Pop, Roots und Klassik, Jam Band und Bluegrass und so viel mehr darüberhinaus wurden nicht nur gesprengt, sondern es entstanden 10 total organisch zu einer großen Einheit zusammengefügte Kompositionen und Songs. Anders als früher wurden die meisten Tracks im Team entwickelt, auch die übrigen Stücke, darunter ein schönes Cover von Sam Phillips' 'Where Is Love Now' und das hip-hoppige 'Hayloft' von Mother Mother, sind gesangsanteilig gerecht verteilt. Wie überhaupt die stetigen Wechsel der drei Leadstimmen mit den Harmony Vocals ein herausragendes Merkmal dieses fantastischen Albums sind. Nur ein Punkt unter so vielen Dingen, die es hier zu entdecken gilt!!