(Pop/Rock) 2014 Blue Note - erstmalig tauchte der Name Benmont Tench 1976 als Keyboardspieler beim Debüt einer gewissen, schwer angesagten Newcomer Band in der damaligen L.A./Westcoast Scene auf: Tom Petty & The Heartbreakers. Seitdem ist er natürlich bis heute nicht nur auf allen Platten dieser Megaband dabeigewesen, sondern gilt mit seinen unzähligen Sessions und Studiojobs auf den Alben einschlägig bekannter Big Names, die ich hier nicht wirklich aufzählen muss, als allgegenwärtig in der neueren US-Rock & Pop-Ära und darüber hinaus. Ja, was die Vielzahl der Credits und die musikalisch unterschiedlichen Auftraggeber betrifft, kann er praktisch als Nachfolger des legendären Pianisten Nicky Hopkins bezeichnet werden. Und so einer, der nie im Rampenlicht stand, gönnt sich nun zum 60-Jährigen seine erste eigene Veröffentlichung! Unter starker Mithilfe seiner Freunde Glyn Johns (Produktion, Recordings) und dessen Sohn Ethan Johns (Gitarren und andere Instrumente) - auch zwei Namen, die man niemandem, der diese Zeilen hier liest, groß erklären müsste! - hat Benmont Tench ein stilistisch buntes Programm zusammengestellt, das im weitesten Sinn zwischen konventionellem, zeitlosem Pop und Rock mit etwas Jazz, Easy Listening und Folk anzusiedeln ist. Sein Klavierspiel am Flügel (dazu Orgel, Electric Piano, manchmal auch akustische und elektrische Gitarren) ist natürlich makellos bis brillant und vermutlich der Grund für ein Label wie Blue Note, diese Musik herauszubringen. Sein Gesang fällt nicht groß auf, stört also nicht - und das ist ja eher was Positives, wenn man bedenkt, dass er noch nie die Leadstimme gesungen hat. Anders mit seinen Songs und Kompositionen: Da ist durchaus Talent zu entdecken, obwohl die beiden Covernummern, 'Corrina Corrina' und Bob Dylan's 'Duquesne Whistle' schon herausstechen. Insgesamt also eine Labor of love fürs eigene Ego und bestimmt den ein oder anderen (Tom Petty-) Sammler. Apropos Petty... In einer angenehm privaten Recording-Atmosphäre ohne großes Brimborium (es spielen im Kern neben Ethan Johns nur Gitarrist Blake Mills, Drummer Jeremy Stacey und Bassist Don Was) darf etwas Glamour denn doch nicht fehlen. So spielt sein Boss-im-normalen-Leben ein Mal Bass und Ringo Starr dazu Tambourine, Ryan Adams begleitet den Titelsong und Gillian Welch & David Rawlings sind sogar auf gleich 4 Tracks dabei!