Mit den Los Lonely Boys hat sich das Blue Rose Label einen ganz dicken Fisch geangelt! Seit gut 10 Jahren schwimmt das mexikanisch-stämmige Brüdertrio aus San Angelo, Texas ganz oben auf der Erfolgswelle. Mit einer urwüchsigen Mischung aus deftigem Blues Rock, deutlichen Latin-Bezügen und klassischem Texas Roadhouse Rock katapultierte sich die Band hoch in die US-Charts und spielte sich bei unzähligen Livekonzerten auf den großen Bühnen der Welt in die Herzen von Millionen Fans. Grammy-Nominierungen gehörten alsbald zum Tagesgeschäft, für die No.1 Hitsingle 'Heaven' erhielt man sogar einen solchen Preis überreicht. Das was in staubigen Provinzbars um die Jahrtausendwende begann, fand auf höchster Ebene seine verkaufsträchtige Fortsetzung mit Platinstatus! Trotz dieser wahrlich imponierenden Statistiken - besonders unter Berücksichtigung des Genres Roots Rock! - sind die Drei angenehm down home, erdverbunden, normal geblieben. Und genau das beweisen sie wieder einmal mit ihrem neuesten Werk auf eindrucksvolle Weise: 'Revelation', fast einer Art Comeback nach dreijähriger Pause, heißt ihr 5. reguläres, überregionales Studioalbum (bei etlichen Live-, Christmas-, EP-, Tribute-Veröffentlichungen). Es ist das zweite auf ihrem eigenen Label Lonely Tone und das gefeierte Europa-Debüt auf Blue Rose!

Gitarrist Henry, Bassist JoJo und Drummer Ringo Garza sind drei Brüder, die sich in den 90ern als Teenager in der Combo ihres Vaters erste Sporen verdienten. Der Umzug nach Nashville verbunden mit der Hoffnung auf einen Profideal lohnte sich am Ende nicht und so kehrten sie unter dem neuen Bandnamen Los Lonely Boys in ihre Heimat von San Angelo, Texas (in der Mitte zwischen Lubbock und San Antonio gelegen) zurück. Ihr erstes richtiges, selbstbetiteltes Album nahmen sie 2003 im Studio von Willie Nelson unter der Leitung des bekannten Blues'n Roots-Produzenten John Porter auf. In 2004 wurde es vom Major Epic übernommen und fette zwei Millionen Mal verkauft! Es folgten die Studioalben 'Sacred' (2006) und 'Forgiven' (2008), dazu im selben Jahr die Weihnachtsplatte 'Christmas Spirit' als letzter Release auf Epic. Danach ging's weiter auf dem familieneigenen Indie Label Lonely Tone: in 2009 die EP '1969' mit Coverversionen relevanter Klassiker aus genau dem Jahrgang und dann in 2010 die exzellente Acoustic/Livescheibe 'Keep On Giving' vor 'Rockpango' von Anfang 2011, auf der man seinen gewohnten Sound- und Stilmix mit vielen,teilweise ausufernden Extremen bis hin zu HipHop, Rap, Klassik, Soul und Folk Rock anreicherte.

Nch einer längeren Zwangspause, auch wegen JoJo Garza's Stimmbandproblemen, melden sich die Los Lonely Boys nun mit einem fulminanten Statement namens 'Revelation' zurück auf die große Rockbühne! Die manchmal nicht ganz passenden musikalischen Ausflüge in artfremde Gefilde auf dem Vorgänger 'Rockpango' wurden zwar wieder absorbiert, trotzdem haben wir es mit einem ungemein vielseitigen LLB-Werk zu tun, das mit etlichen Ohrwürmen und Killersongs aufwartet und auch den Popfaktor dabei gar nicht außer Acht lässt. Das sicher nicht zuletzt durch die Produzenten Don Gehman (8 Tracks, s.a. seine Arbeiten mit John Mellencamp, Blasters, R.E.M., Stephen Stills) und Emmy-Gewinner Matthew Gerrard (4 Tracks, auf denen er auch als Co-Autor zeichnet). Henry (Lead Guitar, Acoustic, Keyboards, Vocals), JoJo (Bass, Acoustic Guitar, Vocals) und Ringo Garza (Drums, Percussion, Electric Guitar, Vocals) finden dabei die vielleicht ultimative Mischung aus härteren Blues Rock-Sachen frei nach Stevie Ray Vaughan/Johnny Winter/ZZ Top ('Don't Walk Away', 'Can't Slow Down', 'Rule The World'), poppigen, späten Santana-style Edel-Latino-Rockhymnen ('It's Just My Heart Talkin') und dem Border Pop der Mavericks in Kombination mit dem beweglichen Ethno-Roots Rock von Los Lobos ('Blame It On Love', 'Familia', Dream Away'). Daneben verhilft eine Bläsersection auf 'So Sensual' zum verführerischen funky brown-eyed Soul à la Earth, Wind & Fire, passt ein Celloeinsatz zur Ballade 'The Greatest Ever', der ruhigsten, defensivsten Nummer auf dem ganzen Album mit harmonischen, mehrstimmigen Gesangssätzen und akustischen Gitarren.

Im Kern dominiert aber der Trio-R&R der Garzas auf diesem ungemein straighten, dynamischen und hochgradig professionellen Album, das ohne Frage sowohl seinen kommerziellen (Charts-) Weg gehen wird als auch unter den Fans der ersten Stunden gut ankommen sollte!