(Songwriter/Folk/Country Rock/Roots) 2014 Blue Dirt/Thirty Tigers - nur wenige Jahre hat es gedauert, bis der Mittzwanziger aus Oklahoma innerhalb der Americana-Szene vom Insider-Geheimtipp über den Status des künftigen Genre-Superstars nun tatsächlich einer geworden ist. Die Begeisterung von Fans und Kritikern über diesen genialen Songschmied und charismatischen Performer John Fullbright kennt keine Grenzen mehr anlässlich der Veröffentlichung seines 3. Albums mit dem so schlichten wie authentischen Titel 'Songs'. Ein Solo/Live-Mitschnitt von 2009 ('Live At The Blue Door') ließ die Fachleute erstmalig aufhorchen: So intensiv, so erfahren, so in sich ruhend hatte man selten einen jungen, bislang völlig unbekannten Musiker gehört, der gerade erst 20 geworden war. Mit weiteren bahnbrechenden Gigs in der Folge und mit seinem Wirken bei einschlägigen Bands der Red Dirt-Szene (Mike McClure Band, Turnpike Troubadours, Damn Quails, Red Dirt Rangers) erhöhte er seinen Kultstatus und brachte im Mai 2012 sein erstes Studiowerk 'From The Ground Up' auf eigenem Label heraus, das alle - wirklich alle! - Versprechen einlösen sollte! Das war also schon mal meisterlich und jetzt kommt genau zwei Jahre darauf 'Songs'. Deutlich noch ruhiger, introvertierter und zumeist karger, wenn nicht gar solo instrumentiert bedeutet diese Sammlung von 12 frischen Liedern nichts weniger als die Neudeutung des Begriffs Singer/Songwriter für den gesamten Red Dirt-Raum zwischen Oklahoma und Texas - ach was: sogar weit darüber hinweg!! Völlig mit sich im Einklang singt Fullbright mit klarer, heller Stimme Geschichten über Liebe, Beziehungen und Emotionen zwischen Aufflammen, Hoffnung, Verlust und Neubeginn - meist sehr behutsam und verwundbar, trotzdem selbstbewusst und absolut glaubwürdig dabei! Er begleitet sich selber an akustischen und elektrischen Gitarren, Mundharmonika, Klavier, Wurlitzer Piano, sogar ein Mal am Schlagzeug und mit Percussion. Auf den wenigen Bandtiteln spielen Mike Meadows (Drums), David Leach oder Wes Sharon (Bass) und in kleinen Nebenrollen Terry Ware (Electric Guitar), Ryan Engleman (Pedal Steel) und Daniel Walker (Orgel). Wenn ich 'Songs' im Wissen um 'From The Ground Up' bewerten soll, möchte ich einen anderen Vergleich hinzuziehen. Als Jason Isbell in 2011 mit 'Here We Rest' aufwartete, war ich fest davon überzeugt, dass er das kaum noch toppen könnte. Zwei Jahre später folgte dann das deutlich zurückhaltendere 'Southeastern' und wurde ganz klar (übrigens nicht nur) meine Platte des Jahres... Denn selten ist die wahre Qualität eines Meisterwerks so offenkundig, und das gilt auch und besonders für 'Songs'!!