(Songwriter/Pop/Rock) 2014 Inside - dies ist das erste Album der Westcoast Songwriter/Pop-Ikone mit neuem Studiomaterial seit 'Time The Conqueror' in 2008. Und da, wo der geneigte Fan angesichts so mancher schwächelnder Veröffentlichung in den vergangenen Dekaden - im Kontrast zu den genialen, unvergessenen ersten LPs in den 70ern, die eine ganze Generation verzauberten! - ja eigentlich schon mit einem soliden Alterswerk zufrieden gewesen wäre, sieht man sich plötzlich mit einem prachtvollen, jeden Moment überzeugenden Vollblut-Jackson-Browne-Album allererster Güte konfrontiert!! Oh, welche Freude! Ich fand ja auch schon den erwähnten Vorgänger vor 6 Jahren gar nicht übel, in weiten Teilen eine Rückkehr zu alter Glaubwürdigkeit. Aber was Songtiefe und -konstanz betrifft und auch die wärmere Produktion mit einem dem aktuellen, Americana-geprägten Zeitgeist etwas angenäherten Sound, da macht sich dann doch ein zufriedenes Grinsen breit, stellen sich mehr als ein paar Male die Nackenhaare auf! Zusammen mit seinem langjährigen technischen Leiter, Co-Produzenten, Recording Engineer und Mixer Paul Dieter hat er ein sehr lebendiges, kurzweiliges Album mit 10 Tracks (8 eigene, dazu 'Walls And Doors' des kubanischen Musikers Carlos Varela sowie 'You Know The Night', eine Vertonung von Woody Guthrie Lyrics) zusammengestellt, die er mit seiner typischen, irgendwie immer noch fast "jugendlichen" Stimme singt wie in "alten Tagen". Anders als zuletzt wurden die vermutlich bei diversen Sessions aufgenommenen Nummern nicht mit einer festen Band sondern mit unterschiedlichen Musikern eingespielt, die aber allesamt zum großen Browne-Freundeszirkel bzw. zur bekannten "L.A. Studiomafia" zählen: Val McCallum, Greg Leisz, Mark Goldenberg, Benmont Tench, Jeff Young, Bob Glaub, Sebastian Steinberg, Kevin McCormick, Don Heffington, Mauricio Lewak, Luis Conte, Pete Thomas, Jim Keltner, Jay Bellerose, Taylor & Griffin Goldsmith (Dawes), Doug Haywood, Kipp Lennon (Venice), Jonathan Wilson. Und solch eine schonungslose Generalabrechnung mit dem politischen System und den korrupten Banken inklusive Demokratieinfragestellung und Frackinganprangerung wie in 'Which Side?' kriegt er immer noch so unpeinlich und aufrecht hin wie kaum ein anderer! Um danach mit etwas Zeigefinger und ganz viel Herzblut im Titelsong, einer Ballade im Stil von 'Before The Deluge', wieder Hoffnung zu schüren. 'Leaving Winslow', ein flotter Country Rocker mit Pedal Steel, zielt mit Augenzwinkern auf einen gewissen Hit von vor 42 Jahren, von dessen Tantiemen allein er wohl heute noch gut leben könnte. Aber das war damals, 'Standing In The Breach' steht im Hier und Jetzt. Und all die anderen neuen Songs? Anhören, es lohnt sich!