(Guitar Pop/Folk Rock) 2009 Bar None - 18 Jahre danach das oft so schwierige zweite Album... In diesem Fall weist "danach" auf nichts weniger hin als auf 'Mavericks', jenes kongeniale Folk Pop-Meisterwerk von 1991 der beiden Ex-dB's-Köpfe, definitiv eine meiner so genannten Desert Island Discs, die für mich bis heute nichts an ihrer ursprünglichen Magie verloren hat!! 'Here And Now' konnte nun praktisch nur noch scheitern an dieser haushohen Vorgabe und nicht umsonst habe ich etliche Monate verstreichen lassen, um dieser CD endlich ihre ganz eigene Existenzberechtigung zuzubilligen. Anders als der Erstling, der in einer speziellen Stimmung in einem Rutsch aufgenommen wurde, ist 'Here And Now' das deutlich hörbare Patchwork-Ergebnis verschiedener Sessions aus den letzten 5 Jahren. Das Gros wurde dann in Stamey's Studio in North Carolina eingespielt, denn auch Holsapple ist mittlerweile dorthin zurückgekehrt - nach 15 Jahren in New Orleans, wo er seine gesamte Continental Drifters-Phase verbrachte. Musikalisch erinnert einiges an den verschrobenen, stets intelligenten Pop der dB's, der natürlich nicht mehr so "wavig" wie früher, sondern mit einer gewissen Alterslässigkeit dargereicht wird. Andere Tracks stellen den - seit jeher - frappierend unterschiedlichen Singer/Songwriter-Ansatz der beiden heraus: hier Stamey, der innovative, mit Elementen von Power Pop bis Country Rock spielende, in der Tradition von Alex Chilton stehende Popkünstler, da Holsapple, der eher für die erdigen, wurzelnäheren Bestandteile verantwortlich scheint. Mit dem Titelsong, der wunderbaren Post-Katrina-Hymne 'Begin Again' und der harmonieträchtigen Ballade 'Long Time Coming' gelingen ihm wahre Glanztaten, allerdings steht sein Name auch unter drei allzu faden Belanglosigkeiten. Trotz vieler Helfer (Jon Wurster, Greg Readling, Wes Lachot, etc.) aus der North Carolina-Szene - und sogar die reformierten dB's sind auf 'Santa Monica' zu hören! - ist 'Here And Now' ein klassisches Duoalbum geworden, bei dem sich die beiden Protagonisten nicht nur Songs, Gitarren und Vocals einvernehmlich teilen, sondern sich auch auf die eine, höchst skurrile Coverversion verständigen konnten: 'My Friend The Sun' von Family ('Bandstand') kommt sogar als Opener!