(Country/Folk/Roots/Folk Rock) 2010 Ninth Street Opus - das 3. Studioalbum von Carrie Rodriguez nach ihrer Chip Taylor-Phase ist nicht die zu erwartende noch professionellere Produktion nach 'She Ain't Me' mit noch mehr "komplizierter Frauenmusik" und einer noch stärkeren Gewichtung auf globalen Songwriter Pop statt Roots geworden, sondern ein klares Bekenntnis zu den allerbesten Americana-Werten, die man sich zwischen Gillian Welch, Iris DeMent, Emmylou Harris und Rosanne Cash vorstellen mag. Mit einem Bein tief in der Country-Tradition, mit dem anderen zeitgemäßen Folk, Rock und Roots-Strömungen zugewandt erleben wir die wundervolle Texanerin mit der großen Ausstrahlung auf ihrem ersten Werk mit ausschließlich Coverversionen. Allein die geschmackvolle und ihren persönlichen Heroen Tribut zollende Songauswahl spricht für sich: 'Big Love' von Little Village, 'Wide River To Cross' von Buddy & Julie Miller, Richard Thompsons 'Waltzing's For Dreamers', Lucinda Williams' 'Steal Your Love' sowie Titel von Gillian Welch/David Rawlings, M.Ward und Sandrine (Daniels) stehen neben Klassikern von Merle Haggard ('I Started Loving You Again'), Hank Williams ('I'm So Lonesome I Could Cry') und - selbstverständlich! - Townes Van Zandt ('Rex's Blues'). Zwei Family Affairs runden das höchst erlesene Programm ab: eine Nummer ihres Vaters David Rodriguez und ein mexikanisches Lied aus dem Repertoire ihrer Großtante zum sentimentalen Finale. Ganz großes, besonderes, rundum begeisterndes New Americana-Kino, was La Rodriguez und ihr Team da sehr atmosphärisch aufführen. Der Star singt schlicht göttlich, anders kann ich das nicht bezeichnen! Dazu spielt sie weniger Geige, dafür mehr akustische Gitarre und elektrische Mandoline. Durchweg wird sie von ihrer aktuellen Touring Band begleitet: Hans Holzen (Electric & Acoustic Guitar, Mandolin), Kyle Kegerreis (Acoustic & Electric Bass), Eric Platz (Drums). Illustre Stargäste sind Bill Frisell mit seiner einzigartigen Technik an der elektrischen Gitarre, Greg Leisz, für den dasselbe gilt, mit tollen Pedal Steel, Lap Steel und Weissenborn-Ausgestaltungen, sowie Buddy Miller und Aoife O'Donovan (Crooked Still, Sometymes Why) mit Harmony Vocals. Unbedingt Jahres-Top 10-verdächtig!!