(Songwriter/Rock/Pop) 2010 429 Rec. - die 11. BoDeans-Scheibe ist anders! Kein T-Bone Burnett mehr als Heilsbringer für den "alten" Wohlfühlsound, ja, es gibt nicht einmal mehr eine Band!! Sam Llanas und Kurt Neumann, die beiden Masterminds von Beginn an (und das ist unglaubliche 25 Jahre her...), sind für ihr neues Album völlig unter sich geblieben, haben lediglich für zwei Tracks Bläser hinzufügen lassen und etwas Orgel von ihrem alten Tastenfreund Michael Ramos. Ansonsten gab's Arbeitsteilung und eine radikale back-to-the-basics Haltung wie vielleicht zuletzt in 93 für 'Go Slow Down': Neumann hat in seinem in Dripping Springs im Hill Country westlich von Austin gelegenen Heimstudio praktisch im Alleingang alle Instrumentalparts (Guitars, Keyboards, Bass, Drums & Percussion) eingespielt, aufgenommen, abgemischt, produziert und natürlich seine 50% Vocals (Lead & Harmony) beigesteuert. Und seine 50% Songanteile, die diesmal klar definiert und deutlich herauszuhören sind. Genauso wie die von seinem Partner Sam Llanas, der immer noch in Milwaukee wohnt und zu seinen Beiträgen (etwas akustische Gitarre, die anderen 50% Songs & Vocals) extra die Meilentour in den Süden gemacht hat. Auf den ersten Blick perfekte Teamarbeit von fleißigem Handwerker & etwas schlampigem Künstlergenius - frei nach McCartney & Lennon oder Cuddy & Keelor oder Hillman & Parsons. Wenn da nicht so kongeniale Kleinigkeiten wären wie z.B. das Electric Lead-Solo auf Stück #11 ('All The Blues') oder das komische Fiepen des Uralt-Moogs auf der Hit-verdächtigsten Nummer ('Say Goodbye') oder so kongeniale Großartigkeiten wie dieser gefährlich schleichende Midtempokracher 'Today' mit dem vielleicht besten Break des Jahres oder das unendlich gefühlvolle, sehnsüchtigste aller Abschlusslieder 'Gone Gone Gone'... - alles von Neumann, auch ein Genie, doch ein Künstler!!