(Songwriter/Folk/Country) 2010 Oh Boy - diesen großen Helden der Songwriter-Szene, der in den 70ern die Grundlagen für seine Bedeutung (vergleichbar mit, sagen wir mal, Kristofferson und Van Zandt) gelegt hat und auch später immer wieder Maßstäbe zu setzten in der Lage war, muss man natürlich nicht wie einen Neuling vorstellen. Jeder kennt John Prine, auch wenn er sich nach schweren gesundheitlichen Rückschlägen (Kehlkopfkrebs), die für die meisten das Aus bedeutet hätten, eindrucksvoll zurückgemeldet und sich - quasi mit einer "neuen" Stimme - praktisch nochmal erfunden hat! Nach 'John Prine Live' (88) und 'Live On Tour' (97) ist dies seine dritte komplette Live-Veröffentlichung und es ist klar seine beste! Nicht so lahm (und nicht mit so viel Erzählanteilen) wie die erste und nicht so zerklüftet und uneinheitlich wie die zweite. In seiner ganzen Art deutlich verjüngt und mit seiner kleinen Band (Jason Wilber an elektrischer Leadgitarre und Mandoline, Dave Jacques mit Standbass oder Bassgitarre) plus einigen Starduettgästen hochmotiviert und leicht rockabilly-rockend im Stil frei nach The Tennessee Two bietet der Meister ein 14 Tracks/72 Minuten-Programm, das sich kaum überschneidet mit den erwähnten Live-Pendants und etliche "vergessene" Schätze wieder ausgräbt: 'Spanish Pipedream', 'Mexican Home' (mit Josh Ritter), 'Saddle In The Rain'... Und natürlich ein paar Muss-Klassiker bereithält: 'Unwed Fathers' und 'In Spite Of Ourselves' (beide mit Iris DeMent), 'The Late John Garfield Blues' (mit Sara Watkins, toll), 'Angel From Montgomery' (mit Emmylou Harris, grandios!) und zum Abschluss eine 7-minütige Version von 'Paradise' (mit Kane-Welch-Kaplin, kapital!!).