(Songwriter/Roots/Alt.Country/Folk/R&B) 2015 Loose - formal praktisch identisches Nachfolgeprodukt zu 'Single Mothers' vom Oktober 2014. Zunächst wollte der Singer/Songwriter aus NYC, einer der aktuellen Vorzeige-Alt.Americana-Stars überhaupt, alle 20 kurzen, in einem Durchgang aufgenommenen Tracks zusammen in Form eines Doppelalbums herausbringen, zumal sie sich mehr oder weniger allesamt mit den Widrigkeiten und Freuden von familiären Verbindungen, Problemen beim Erwachsenwerden und Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern, speziell Vätern und Söhnen, beschäftigen. Keine Frage, dass es dabei ums eigene Leben mit schwieriger Vergangenheit (Sohn des übermächtigen und weitgehend "absent father's" Steve Earle, Drogenabhängigkeit, harte künstlerische Findungsjahre) und zufriedener Gegenwart (glücklicher Familienvater, anerkannter Verlauf seiner Karriere) handelt! Wonach genau Earle jetzt die Nashville-Aufnahmen von 2014 in jeweils 10 Tracks pro Album gegliedert hat, lässt sich auch inhaltlich nicht ganz nachvollziehen, aber die CD-Titel sollen wohl für sich sprechen. Ob das kommerziell betrachtet nun die Bringerentscheidung war..., Earle wird es egal sein, so ist er ein Viertel Jahr später halt wieder im Gespräch - mit derselben und von denselben Musikern eingespielten Mischung aus Alt.Country, Acoustic Folk, Roots Rock, etwas R&B und 60s Country Pop. Die kargen instrumentellen Highlights setzt also wieder der bekannte Paul Niehaus (Lambchop, Paul Burch, Calexico, Iron & Wine) mit geradezu weinenden Pedal Steel-Licks und dezenten Tupfern auf der elektrischen Gitarre. Bassist Mark Hedman und Drummer Matt Pence von der Indie Rockband Centro-matic bilden die superdezente Rhythm Section. Und über all dem singt, croont und klagt JTE mit seiner eigentlich gar nicht so charakteristischen Stimme seine eigentlich gar nicht so bemerkenswerten Songs... und ich fühle mich mal wieder mit der Frage konfrontiert, woher dieser ganze Hype um ihn innerhalb der Americana-Szene eigentlich kommt. Um mich dann aber auch wieder dabei zu ertappen, seine Platten öfter als manche andere des Genres aufzulegen und ein richtig gutes Gefühl dabei zu haben. Wahrscheinlich sind es diese Grundtugenden zwischen Verletzlichkeit und Stärke, die Earle so dermaßen sympathisch uneitel mit seiner natürlichen Ausstrahlung vermittelt?! I really don't know...