(Folk Rock/Pop/Rock) 2015 Rough Trade - Mastermind Colin Meloy hat seine 4 Black Prairie-"Abtrünnigen" eingesammelt, die noch im Vorjahr für ein Americana/Folk Rock-Ereignis des Jahres ('Fortune') sorgten, um mit ihnen nach einem Sabbatjahr die gar nicht mehr kultigen, sondern megaerfolgreichen Decemberists wieder zum Leben zu erwecken. Und wie! Eine Inselplatte wie 'The King Is Dead' (2011) kann man schlicht nicht auf Knopfdruck kopieren! Und so haben Meloy (Guitars, Bouzouki, Harmonica, Lead Vocals, sämtliche Songs), Chris Funk (Guitars, Banjo, Mandolin, Bouzouki), Jenny Conlee (Piano, Organ, Vibes, Accordion, Keyboards), Nate Query (Bass) und John Moen (Drums, Percussion, Backing Vocals) das auch gar nicht 1:1 versucht, dafür auf brilliante Weise Brit Folk-Atmosphäre & Country Rock-Geist jenes Großwerks mit dem Pathos, der Erhabenheit und auch etwas Theatralik/Dramatik der mehr konzepthaften Alben 'The Hazards Of Love' (2009) und 'The Crane Wife' (2006) verknüpft und mit dem elegant-souveränen Guss später Wilco- und R.E.M.-Platten überzogen. Ja, auch die Beatles und Brian Wilson mag man das ein oder andere Mal hier raushören! Entstanden ist dabei ein 7. Studiovollwerk mit sehr zugänglicher, abwechslungsreicher Musik, bei dem die 14 Tracks auch für sich gut funktionieren, Frische, Dynamik und Optimismus austrahlen. Das sogar durchaus im Einklang mit dem ambivalenten Albumtitel, eine Zeile aus dem Song '12/17/12', der sich mit den furchtbaren Geschehnissen des Attentats auf die Sandy Hook-Grundschule in Connecticut beschäftigt und in Relation zum eigenen, eher glücklich-unbeschwerten Leben setzt. Stilistisch werden auf den einzelnen Stücken mal die Americana-Anteile, mal die Pop-Elemente unterschiedlich gewichtet, die Balance zwischen leise-versponnen und laut-orchestral (auch mal mit Streicherquartett) verläuft optimal und das auch intelligente Ensemblespiel hinter dem stets wie gewohnt etwas narzistisch auftrumpfenden Colin Meloy sitzt wieder perfekt! Die weiblichen Harmoniestimmen gehören u.a. Laura Veirs, Rachel Flotard und Kelly Hogan.