(Songwriter/Roots Rock/Rock/Blues) 2015 Bordello - keine Frage, das ist wieder mal ein brutal starkes Meisterwerk des knorrigen, kantigen, unbeugsamen Haudegen aus Texas (born and raised in Oklahoma)! Seit seinem fulminanten 1994er Comeback mit 'Loco Gringo's Lament' nach etwa 10-jähriger Auszeit haut RWH ziemlich regelmäßig ein Hammeralbum nach dem anderen heraus. 'The Ruffian's Misfortune' ist insgesamt sein 16. und es folgt formal und soundtechnisch (Produzent, Musiker, Recording Details) den beiden - auch endlich von einer erheblich breiteren Öffentlichkeit wahrgenommenen - Vorgängerwerken 'A. Enlightenment B. Endarkenment' (2010) und 'The Grifter's Hymnal' (2012) in jeder Weise, eben besonders in dieser unglaublich nachhaltig wirkenden Qualität! Ja, der immerhin auch schon 68-Jährige bietet beeindruckende Topqualität all over: vor allem als genialer Songwriter, der sich erneut als beißend ironischer Kritiker fehlgeleiteter gesellschaftlicher Trends und nur an schnellem Profit interessierter Lobbyisten betätigt, sich konsequent auf die Seite der Außenseiter, Raufbolde, Gauner, Trinker, Spieler und Verlierer des amerikanischen Traums stellt, dabei ganz lässig abermals viele seiner musikalischen Lieblinge namedroppt - diesmal die Allman Brothers, Kevin Welch, die Stones, Shovels & Rope, ZZ Top, Little Walter, Big Joe Williams, Sister Rosetta Tharpe sowie Chrissie Hynde & Joan Jett (in 'Chick Singer Badass Rockin'), auf 'Mr.Musselwhite's Blues' schlüpft er gar höchstpersönlich in die Rolle eben dieses Blues Harp-Meisters, komplett mit Harmonica-Solo! Ray Wylie Hubbard ist ein durch und durch authentischer Typ mit einer Vita zwischen Himmel und Hölle, dem man alles abnimmt, wovon er singt, weil man einfach ahnt, dass er das meiste selber erlebt hat. Seine grunderdige, meist hochelektrische, musikalisch äußerst abwechslungsreiche Mischung aus Roots Rock, Texas Boogie, Preacher Blues, Southern Gothic, Swamp & Slide, Gospel, Country Rock und Roadhouse Rock'n Roll kommt deshalb sogar noch mächtiger und unerbittlicher rüber! 10 Tracks, alle aus eigener Feder, darunter Co-Writings mit Jonathan Tyler, Ronnie Dunn und den Dirty River Boys, wieder richtig schön laut und dreckig produziert mit dem darauf spezialisierten George Reiff (Lincoln Durham, Band Of Heathens, Shinyribs) und knarzig, straight und kompromisslos eingespielt mit einer vortrefflich engagierten, festen Studiobegleittruppe: Gabe Rhodes (Kimmie Rhodes, Billy Joe Shaver, Jimmy LaFave) an Gitarren, Mandoline, Klavier und Percussion, Sohn Lucas Hubbard ("the future of classic rock") als scharfkantiger Electric Lead Guitarist, Reiff selber am Bass, Drummer Rick Richards (von Gurf Morlix) und mit nicht unerheblichen weiteren Beiträgen Gitarrist Brad Rice (Backsliders, Ryan Adams, Son Volt), Geigerin Eleanor Whitmore (Steve Earle, Mastersons) und die McCrary-Gospelschwestern.