(Rock/Country Rock/Folk Rock) 2015 Warner - in ihrer mittlerweile ca. 30-jährigen Karriere und etwas mehr als halb so vielen Veröffentlichungen hat die dauerhafteste und beständigste, wenn nicht sowieso beste kanadische (Prairie Rock/CanAmericana) Band ihre Liveveröffentlichungen rar gestreut. Nach dem Doppel 'Just Like A Vacation' (99) und der CD/DVD-Kombi 'Blue Road' (08) ist das mit über 79 Minuten prall gefüllte 'Live At Massey Hall' erst ihr drittes offizielles Album dieser Art. Wenn sich eine solch kapitale Truppe wie Blue Rodeo für einen gut vorbereiteten Livemitschnitt entscheidet, dann muss man als wohlwissender langjähriger Fan natürlich keine Fragen nach musikalischem Niveau, Spielfreude, klanglicher Qualität oder dramaturgisch gelungener Songauswahl stellen! Deshalb hier nur ein bisschen untermauernde Statistik: Von den 14 zum Teil sehr langen Tracks stammen schwerpunktmäßig 5 vom immer noch aktuellen 2013er Studioalbum 'In Our Nature' - besonders der Powerblock von 'New Morning Sun', 'Tara's Blues', 'Tell Me Again' und 'When The Truth Comes Out' in der vorderen Mitte beweist ungebrochenes oberfeines Songwriting, auch rankt sich die gefühlvolle, vom rauen Gesang Greg Keelor's bestimmte Folk Rock-Ballade 'Paradise' später bestens um die Blue Rodeo-Klassiker 'After The Rain' (6:44) und '5 Days In May' (9:26) vor dem abschließenden, geradezu triumphal gestalteten Finish von 'Lost Together' (6:42). Jene Songs sowie andere Crowdpleaser wie 'Diamond Mine' (9:25), 'Head Over Heels', 'Bad Timing' und 'Disappear' (8:04) stammen übrigens ausnahmslos aus der Frühphase der genialen Musiker aus Toronto. Die - wie aus den vergangenen Jahren gewohnt - in großer Septettbesetzung antritt: die beiden Masterminds Greg Keelor und Jim Cuddy vorneweg mit Gitarren und Lead Vocals, Cuddy spielt dazu Mandoline, Klavier und Harmonica; ferner Colin Cripps an der dritten Gitarre und mit Backing Vocals, Bob Egan an Pedal Steel, Banjo, Dobro, Mandoline und akustischer Gitarre, Michael Boguski an den Tasten (Piano, Orgel, Akkordion) zusammen mit der altbewährten Rhythm Section von Bazil Donovan (Bass) und Glenn Milchem (Drums). Geht nicht besser!!