(Roots/Folk/Country Rock/Soul) 2015 eOne - Amy Helm ist schon so lange als "ewige Tochter" des großen, im April 2012 verstorbenen Levon Helm ein fester Begriff, nicht nur in der blühenden Künstlergemeinde von Woodstock, New York, sondern weit darüber hinaus, spätestens seit ihrem tatkräftigen Mitwirken bei der globalen Alt.Americana/Roots Rock-Erfolgsband Ollabelle. Und mal abgesehen von der engen Bindung zu ihrem Vater und all seinem Wirken als Urmitglied und kultureller Bewahrer von The Band bis hin zu seinem späten Comeback und all den tollen Rambles in der legendären Scheune…, ihre Mutter Libby Titus war ja nun auch nicht gerade eine Unbekannte (und hat ihr am Ende gar noch Donald Fagen/Steely Dan als Stiefvater eingebracht!). Bei solchen Genen muss man sich über die musikalische Begabung nicht wundern, eher erstaunt da schon die Tatsache, dass sie mit 'Didn't It Rain' erst jetzt, im gestandenen Alter von Mitte 40, ihr Debütalbum unter eigenem Namen vorlegt! Gut, in all den Jahren zuvor war Helm mit den angesprochenen Projekten, dem Nachlass ihres Vaters, unzähligen Sessionjobs und ihrem Engagement als Integrationsfigur für viele soziale Initiativen voll ausgelastet. Und sie hat es sich geleistet, die eigentlich fertige Erstausgabe dieses Albums komplett zu löschen, um die 12 Tracks mit ihrer aktuellen Liveband (The Handsome Strangers) neu einzuspielen. Das hat nochmal zwei Jahre gekostet, aber nun hat sie ein dickes Statement gesetzt mit einer Platte, von der sie voll überzeugt ist und die im Americana-Jahr 2015 als besonderes Großereignis gefeiert werden darf!! Die Mischung aus 8 eigenen, meist mit Ollabelle/Handsome Strangers-Bassist Byron Isaacs co-komponierten Songs, 3 Fremdnummern von Martha Scanlan, Sam Cooke und Mary Gauthier/Beth Nielsen Chapman sowie dem Titelsong als Traditional wirkt für Amy Helm geradezu maßgeschneidert, die Produktion von Isaac klingt total satt, warm und absolut auf Americana/Zeitgeistniveau, die hervorragenden Musiker leisten einen Topjob: Daniel Littleton (Ida Family) an den elektrischen und akustischen Gitarren, Banjo, Klavier und Orgel, Byron Isaac am Bass und David Berger als Drummer sind die Handsome Strangers; dazu kommen bekannte Woodstock/Ramble-Musiker wie Larry Campbell, Jim Weider, Justin Guip, Brian Mitchell, Catherine Russell, Teresa Williams und Elizabeth Mitchell, sowie weitere Promis mit Chris Masterson, John Medeski, Bill Payne und Allison Moorer. Last not least hören wir auf 3 Stücken ein letztes Mal Levon Helm beim markanten Trommeln! Und über all dem thront Amy Helm mit ihrer außergewöhnlichen, sämig-kräftigen, leicht nasalen Stimme, die - stilistisch etwas vergleichbar mit Bobbie Gentry, Tracy Nelson, Frazey Ford und Kelly Hogan - nicht nur in Folk, Country und Roots zuhause ist, sondern eigentlich fast noch mehr Gospel, Soul und Blues transportiert. Auf jeden Fall ganz viel Seele!!!