(Instrumental Rock/Indie Pop/Neo Psych) 2015 Bar/None - sehr abgefahrene, stilistisch zerklüftete, teils experimentelle, jedenfalls schwer zu greifende Musik des Masterminds (und eigentlich der Stimme!) der legendären Feelies. Anders als bei eben jener 80er Hoboken Pop-Kultband oder bei einer Nachfolgetruppe in den 90ern namens Wake Ooloo, und auch völlig im Gegensatz zu seiner bislang einzigen Soloplatte ('Wheels In Motion', 2007) singt Glenn Mercer hier überhaupt gar nicht, sondern hat die 15 unterschiedlich langen Tracks komplett im Alleingang bei sich zuhause eingespielt, aufgenommen und produziert. Klar immerhin, dass bei ihm die Gitarrensounds - sehr frei konzipiert, auch nach alten Feelies-Mustern - im Mittelpunkt stehen: wavig, spacig, verzerrt dräuend, verperlt psychedelisiert, im Surf-Modus oder nach Art 60er Garagenbands. Dahinter betätigt er sich mal mit sphärischen Keyboards und Synthesizerflächen, programmierten Slow Motion-Beats, fügt eine lockere Rhythmusband mit sich selbst als "real" Bassist und Drummer hinzu, spielt mit Flöten und Percussion… Die ersten 12 Nummern sind eigene Kreationen, keine Songs in dem Sinn, eher soundtrackartige Collagen, Soundfragmente, akustische Fata Morganas mit Titeln wie 'Yuma', 'Winslow', 'Hermosa', 'Twenty Nine Palms', 'Laramie'… So weit, so merkwürdig, aber irgendwie auch spannend, geheimnisvoll, von einer schrägen, subversiven Aura umwoben. Tja, und dann kommen noch drei Covernummern zum Schluss, deren Sinn sich mir nun gar nicht mehr erschließen mag: der alte Schmachter 'Over The Rainbow', 'Here Come The Warm Jets' von Eno und Jimi Hendrix' 'Third Stone From The Sun'. Ist das noch genial oder kann das schon mal ins Regal? Zur Feelies-Sammlung, versteht sich! Bin da hin und her gerissen zwischen fasziniert und etwas ratlos…